Mallorca - Tag 5

 

 Aufbruch am frühen Morgen, denn die heutige Etappe ist erneut eine lange und kraftraubende. Das lässt der Anfang erst einmal nicht vermuten.

Nur schweren Herzens verlassen wir die gemütliche Hotelbetten und starten in den 5. und damit leider, vorletzten Wandertag.

Ab Deia ist der GR221 durchgehend gut markiert und die Orientierung fällt auch ohne GPS leicht. Vorbei am Refugi Can Boi schlängelt sich der Weg durch das gerade erwachende Deia. Der erste Abschnitt des Tages führt über einen alten urigen Verbindungsweg – die Küste immer im Blick.

Da wir nicht zum Refugi Muleta wollen, lassen wir diesen Abzweig links liegen und testen auch nicht, den frisch gepressten Orangensaft. Mit den Anbaugebieten im Rücken des Verkäufers versprüht dieser Stand genau das richtige Flair. Die knapp 10km vergehen wie im Flug und so erreichen wir Port de Soller. Die nun folgenden (etwa 5) Kilometer legen wir mit der Straßenbahn zurück da der Weg zwischen den Orten nicht ganz so viel zu bieten hat und uns noch weitere 15-20 km bevor stehen.

Soller ist, aufgrund der Ferien, brechend voll. Besucher stapeln sich in den Restaurants, Plätzen und Gassen. Wir frischen unsere Vorräte auf und verlassen dieses organisierte Chaos Richtung Biniaraix.

Aufgrund der Etappenlänge kürzen wir etwas ab und folgen der Carrer de Sa Luna immer geradeaus. Von nun an ist vorbei mit leicht – es folgen Stufen. Unzählige Stufen, nie enden wollende Stufe. Aber was soll´s, auch die Pilger mussten diesen Weg gehen.

Der Lohn ist etwas Schatten und eine kleine grüne Oase mitten im Canyon welcher den Weg bis zur Passhöhe Coll de L´Ofre säumt. Endlich! Unser Tagesziel ist in Sicht – nun geht es, bei zunehmendem Wind, durch einen schönen Nadelwald Richtung Cuber Stausee.

Sicherheitshalber prüfen wir direkt auf dem Weg zum Stausee mögliche Lagerplätze. Am Refugi Cuber ist es dann tatsächlich auch viel zu windig und ein geeigneter Stellplatz will sich nicht so recht finden lassen. Also wieder zurück – die Stimmung etwas gedrückt, denn so langsam reicht es dann doch für heute. Unser Zeltplatz entschädigt dann aber wieder für alle Mühen. Eine klasse Stellfläche, ab vom Weg und quasi uneinsehbar.

Doch schon jetzt merken wir, dass wird eine kalte Nacht. Rückblickend lag die Tiefsttemperatur bei 3-4 Grad. In Sommerschlafsäcken mehr oder weniger aushaltbar.